Die Geschichte der Altenpflege

Die Pflege von Senioren durchlebte bereits eine lange Geschichte, schon Anfang des 19. Jahrhunderts fand die sogenannte neuzeitliche Pflege statt, es wurde das „Rote Kreuz“ gegründet und die Pflegebedürftigen wurden zu Hause von Ordensschwestern gepflegt. In den Hospitälern jedoch war die Anzahl der Hilfskräfte rar und somit wurde die Pflege von den Insassen meist selbst durchgeführt. Speziell die Altenpflege gab es zur Zeit des 18. Jahrhunderts noch nicht. Aufgrund schlechter medizinischer und hygienischer Versorgung waren „alte“ Menschen eine Seltenheit und ihre Pflege nicht weiter wichtig. Die wenigen alten Menschen, die zu dieser Zeit lebten, waren in Armenhäusern untergebracht. Erst im 19. Jahrhundert wurden die ersten Alten- und Pflegeheime gegründet, da die Krankenhäuser die Armenarbeit nicht mehr weiter übernahmen. In diesen Pflegeheimen jedoch kamen hauptsächlich „sieche Personen“ unter, also Menschen deren Aussicht auf gesundheitliche Besserung gegen null tendierte und zu schwach waren, um sich selbstständig weiter am Leben zu halten. Die Pflege stand unter kirchlicher Führung und wurde ausschließlich von Frauen ausgeführt, mit wenigen Ausnahmen auch von Männern. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts gab es erste Formen der heutigen Alten- und Pflegeheime, ebenso entwickelte sich der eigenständige Beruf der Altenpflege erst Anfang der 60er. Denn die Pflege alter Menschen übernahm die Krankenpflege bis nach dem 2. Weltkrieg. Gründe für die Entwicklung des Berufes waren zum einen die Nachwuchsprobleme der Ordensschwestern und die Personalreduzierung. Auch die Fortschritte in der Medizin und der höhere Bedarf an Pflegekräften ließen das Interesse an diesem Beruf steigen. Nach den Weltkriegen stieg das ethische Denken der Menschen und veranlasste ein berufliches Selbstverständnis der Krankenpflege, jedoch wendete sich im Laufe der Zeit die Krankenpflege immer mehr der Medizin zu und der eigentlichen Pflege ab, somit war ein neuer Berufszweig entstanden. Bereits 1906 kam eine einjährige Krankenpflegeausbildung auf Beschluss des Bundesrates zustande und bis 1938 konnte jeder den Beruf der Krankenpflege ausüben, jedoch wurde daraufhin eine einheitliche Bundesregelung für Krankenpflegeberufe (Krankenpflegegesetz) vereinbart. Vorläufig gab es 2jährige Ausbildungen, daraufhin 3jährige, folgend wurden die ersten Kurse für Altenpflege angeboten. Demzufolge entwickelte sich die Altenpflege ähnlich wie die Krankenpflege, bis 1960 gab es selbst keine Trennung zwischen den beiden Berufszweigen.
In den Heimen sollte die Atmosphäre fröhlich und frisch gehalten werden, folglich mussten die Bewohner um 1950 noch in den Heimen arbeiten. 3 Jahre später erfolgte eine Umfrage, welche auf die Missstände aufmerksam machen sollte. Ab 1960 sollten sich die Alten und Gebrechlichen soweit wie möglich selbst helfen. Dies sollte zur selbstständigen Selbstfindung führen und die Bewohner dazu veranlassen Kontakte zu pflegen, dieses Prinzip war die sogenannte Beschäftigungstherapie.

Heutzutage gibt es in Deutschland eine meist dreistufige Versorgung: Altenwohnheim, Altenheim, Altenpflegeheim. Die verbreitetste Art sind die Altenpflegeheime, diese bieten eine vollstationäre Dauerpflege an. Aufgrund des gestiegenen Lebensstandards werden die Menschen immer älter und sind auf die Hilfe der Pflegeheime angewiesen, bereits 2011 war die Anzahl der Pflegeheime 12 354 und diese Zahl steigt stetig weiter an.

Auch die „Berckholtz – Stiftung“ hat bereits eine lange Geschichte hinter sich. 1912 wurde die Einrichtung geschaffen und konnte bereits nach kurzer Zeit bezogen werden. Eingeweiht wurde sie in der Anwesenheit der Großherzogin Luise von Preußen und einem Vertreter des Großherzogs. Ursprünglich hatte das Gebäude 47 Zimmer auf 3 Stockwerke verteilt, jedoch wurde es im 2. Weltkrieg so sehr beschädigt, dass der Wiederaufbau bis 1953 andauerte. Weitere zehn Jahre später erfolgte eine Erweiterung des Heims und in den 2000er eine weitere. Bis heute ist das Pflegeheim eine angesehene und gut erhaltene Einrichtung.